Dr. Silke Lesemann hat die Albert-Einstein-Schule in Laatzen besucht und mit Schulleiter Christian Augustin über die aktuelle Situation an der Schule gesprochen.

„Wir spüren alle ein Gefühl der Erschöpfung“, sagt Christian Augustin, Leiter der Albert-Einstein-Schule in Laatzen. Die Corona-Pandemie sei eine besondere Belastung für die Lehrerinnen und Lehrer gewesen, sie habe auch ihnen viel Kraft gekostet. Über dieses und andere Themen hat Augustin jetzt mit der für Laatzen zuständigen SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Silke Lesemann gesprochen, die die Schule in ihrem Wahlkreis regelmäßig besucht, um zu erfahren, was gut läuft und wo es Verbesserungspotenzial gibt.

Er und sein Kollegium könnten derzeit keine 100-prozentige Unterrichtsversorgung sicherstellen, weil Stellen nicht besetzt sind, was zusätzlich belaste. „Ich kann gerade niemanden einstellen, besonders im Bereich Haupt- und Realschule fehlen Lehrerinnen und Lehrer“, berichte Augustin. „Der Markt ist derzeit wie leergefegt - das ist ein wirkliches Problem“, bekräftigte Lesemann. Die Ausbildungskapazitäten seien in den vergangenen Jahren aufgestockt worden, aber es reiche immer noch nicht aus.

Der Schulleiter wünscht sich außerdem vom Kultusministerium einen einfacheren Informationsfluss - die Elternbriefe könne er nicht einfach weiterleiten, weil sie auf einem Server abgelegt sind, auf die nur Schulleiter/innen Zugriff haben. „Schön wäre eine eigene Seite mit den neuesten Informationen für Eltern und Schüler, die frei zugänglich ist“, so Augustin. Mehr Unterstützung wünscht sich der Schulleiter vom Land auch in der Sprachförderung. Mehr als 600 Schülerinnen und Schüler der Albert-Einstein-Schule haben nach seinen Angaben einen Migrationshintergrund - viele von ihnen bräuchten Hilfe in dem Bereich. Hier habe Corona wie ein Brennglas gewirkt: Durch die reduzierten Kontaktmöglichkeiten habe auch die sprachliche Entwicklung gelitten. Als größte Herausforderung jetzt und in den kommenden Monaten bezeichnete Augustin die Schließung der Lernlücken, die die Pandemie verursacht hat. Der Schulleiter lobte das Programm „Startklar“ der SPD-geführten Landesregierung, das Gelder für die Förderung von Schüler/innen mit Lerndefiziten zur Verfügung stellt.

In diesem Jahre erhalte seine Schule 30.000 Euro und im nächsten 65.000 Euro. Augustin lobte auch die Stadt Laatzen für ihre Unterstützung. Die Schule sei jetzt ans Glasfasernetz angeschlossen, was eine große Entlastung bedeute. Während Corona habe es immer wieder technische Ausfälle gegeben, die den Distanzunterricht gestört hätten. Außerdem teile sich die Schule nun mit einer anderen Schule in Laatzen eine volle Stelle eines IT-Experten, was sehr fortschrittlich sei und der Schule sehr helfe. Am Ende des Gesprächs zeigte Augustin der Abgeordneten die neuen Mini-Roboter, die die Schule jetzt vom Verein „N21“ erhalten hat. Wert: rund 50.000 Euro. „Mit ihnen können wir den Schülern zeigen, wie CNC-Fräsen funktionieren - sie bekommen einen Einblick in die moderne industrielle Produktion“, so Augustin.

Besuch AES Laatzen