Aktiv gegen Rechts an der KGS

JHP

Die als “Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage” ausgezeichnete KGS ist Gastgeber für die Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung “Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen”. Am Montag, 15. November, um 12 Uhr begrüßte die Direktorin der Schule, Helga Akkermann, im Rahmen einer kleinen Feierstunde zahlreiche Schüler und Gäste aus Politik, Wirtschaft und öffentlichem Leben zur Eröffnungsfeier mit der Landtagsabgeordneten Dr. Silke Lesemann in den Räumen der Mensa: Thomas Siemens umrahmte die kleine Feier auf der Gitarre musiklisch.
Bis zum 26. November sind die 13 Tafeln mit ihren Themenbereichen während der täglichen Öffnungszeit von 8.30 bis 16 Uhr zugänglich auch für externe Besucher und Interessierte.

Die Tafeln haben dabei alle ein eigenes Thema, über das sie informieren ohne zu belehren. In ihrer Eröffnungsansprache dankte Dr. Lesemann dem für diese Thematik zuständigen Fachbereichsleiter Stefan Bahls und fragte: “Muss man Schüler an dieser Schule für diese Thematik überhaupt sensibilisieren?” und gab dann gleich die Antwort: “Ja, denn man muss immer wieder auf’s Neue über die menschenverachtende Ideologie der Nationalsozialisten aufklären.”

Mit eingängigen Sprüchen sollen heute Jugendliche geködert werden. Und erschreckend ist einer aktuellen Umfrage zufolge, dass sich rund 10 Prozent der deutschen einen “Führer” wünschen, was zeigt, das Rechts- extremismus kein Randproblem mehr ist, sondern in der Mitte der Gesellschaft ankommt, egal ob in Partei, Kirche oder Gewerkschaft. Aber Gleichgültigkeit darf es gegenüber dieser schleichenden Form der gedanklich-politischen Infiltration nicht geben, denn “Gleichgültigkeit ist die mildeste Form der Intoleranz”, wie es der Philosoph Karl Jaspers ausdrückte. “Demokratie”, so sagte Lesemann abschließend, “muss immer wieder vermittelt werden.”

Auch Petra Wilke von der Friedrich-Ebert-Stiftung ging in ihrer Ansprache darauf ein, dass “Demokratie von jeder Generation neu gelernt werden muss.” Dies sei notwendig, da die Lockmittel der rechten Szene mit Zeltlagern, Musikveranstaltungen und Freizeitangeboten gerade auf junge Menschen abzielten, die die schleichende Unterwanderung ihres Gedankenguts bei mangelnder politischer Aufklärung und Ausbildung sonst nicht bewusst als Indoktrination wahrnähmen. Und deshalb stellt die Ausstellung aktuelle Tendenzen und Ausprägungen der Aktivitäten der Rechtsextremen, ihrer Parteien, der rechtsextremen Jugendszene und die gezielte Arbeit mit den Methoden der Verschleierung dar, zeigt aber gleichzeitig auch die Möglichkeiten der Vorgehensweisen gegen Rechts in der Demokratie auf. “Die Ausstellung ist keine Anklage gegen rechts, sondern eine pro Demokratie”, sagte Wilke zum Abschluss denn “eine starke Demokratie ist die beste Waffe gegen rechts.”

Und so wäre es wünschenswert, wenn möglichst viele Kinder und Jugendliche, aber auch Eltern mit ihren Kindern die Chance nutzten und sich mit dieser Frage offensiv auseinandersetzten. Denn schon Thomas Mann sagte: “Die Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt.”