Verschiedentlich hatten sich Anwohner der sanierungsbedürftigen Gretenberger Straße (L 411) in Sehnde über Verkehrlärm rund um die Uhr durch LKW beklagt. Deren Forderungen nach verkehrsberuhigenden Maßnahmen hat die SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Silke Lesemann in einem Brief an die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Hannover, aufgegriffen.

Nachdem Mitte März ein Ortstermin zwischen der Stadt Sehnde, der Polizei und der Landesbehörde als Straßenbaulasträger stattgefunden hat, liegt nun eine Antwort vor.

Demnach werde der zulässige Lärmpegel zu keiner Zeit überschritten, auch befinde sich die Straße in einem verkehrssicheren Zustand, so dass Forderungen nach einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Km/h nicht befürwortet würden. Unfallhäufungen seien aus polizeilicher Sicht ebenso wenig festzustellen.

Dem Wunsch der Anwohner auf eine weniger auffällige Geschwindigkeitsmessung als die bisher mit einem weithin sichtbaren Anzeigendisplay, wird demnächst entsprochen. „Allerdings hält auch die Landesbehörde den Zustand der Straße für verbesserungsbedürftig, weshalb bereits Gefahrenzeichen aufgestellt worden sind“, so Lesemann.

„Die Ortsdurchfahrten zahlreicher Landesstraßen sind in einem miserablen Zustand. Die Landesregierung ist dringend aufgefordert zu handeln“, forderte die Landtagsabgeordnete. Sie verwies auf die Antwort der Landesregierung auf eine entsprechende Anfrage zu den maroden Straßen. 10 % der niedersächsischen Landesstraßen seien ohne Schäden, aber 90 % hätten einen unterschiedlich dringenden Sanierungsstand.

Die Landesregierung habe den Haushaltsansatz von 60 Millionen Euro für Straßensanierungen auf 73,5 Millionen Euro erhöht. „Aber das reicht nicht, um alles, was inzwischen Sperrmüllqualität hat, wieder auf Landesstraßenniveau zu bringen,“ sagte Lesemann. Denn jedes Jahr würden sich die Schäden vergrößern. „Wir haben schon ‚mangelhaft’ und wir wollen nicht zu ‚ungenügend’“.