Der Fachbereich Umwelt der Region Hannover will noch in diesem Jahr mit der konkreten Planung für das Biber-Monitoring in der Leinemasch wie auch dem Calenberger Land beginnen. Wie Dr. Silke Lesemann, die für Laatzen, Pattensen und Sehnde zuständige SPD-Landtagsabgeordnete, in Rücksprache mit Sonja Papenfuß, Leiterin des Fachbereiches Umwelt bei der Region Hannover, mitteilte, rechnet die Region mit Kosten in Höhe von 50.000 Euro, wobei das Land Niedersachsen die Hälfte übernehmen will.

Hannover/ Pattensen. Die Planung erfolge gemeinsam mit den örtlichen Erhaltungsverbänden, zunächst gehe es darum, den Bestand sowie sensible Bereiche zu ermitteln, anschließend können Lösungen auch für die betroffenen Landwirte erarbeitet werden. „Wir wollen den Biber schützen, aber nehmen auch die Befürchtung der Landwirte sehr ernst, die ihre Felder an Gewässerrändern haben, dass es durch Überflutungen zu Ernteausfällen kommt“, betont Lesemann.

In den vergangenen Wochen war es durch starken Regen und vermutlich auch durch den Dammbau der Biber zu Überschwemmungen von Ackerfläche im Pattenser Ortsteil Koldingen gekommen. Lesemann verwies auch auf den Besuch von Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, der im September auf Einladung von Lesemann und ihrer Kollegin Kerstin Liebelt den Biberdamm in Ronnenberg nahe der Kückenmühle besichtigt hatte. Zu diesem Ortstermin trafen sich Lies, Liebelt und Lesemann mit Papenfuß, Eckardt Baumgarte, Verbandsvorsitzender des GLV52 mittleren Leine, Günter Wolters Geschäftsführer des GLV52, Kai-Uwe Krüger von der Ökologischen Station Mittleres Leinetal und Wolfgang Fiedler vom Naturschutz West der Region Hannover getroffen.

Bei der Begehung tauschten die Teilnehmenden Informationen über die Biberpopulation in der Region Hannover aus, sprachen über den Nutzen und Mehrwert in den Gewässern rund um Hannover und erläuterten die möglichen Belastungen für die Landwirtschaft. „Dabei wurde schnell deutlich, dass wir ein Biber-Monitoring- und Management benötigen“, berichtet Lesemann. Papenfuß schlug ein Biber-Management als Pilotprojekt vor, angesiedelt bei der Region Hannover und den Unterhaltungsverbänden, was der Minister befürwortete.

Der Biber diene durch seine Dammbauten dem Natur– und Wasserschutz. „Wie Frau Papenfuß erklärt hat, entstehen hinter den Dämmen Biotope und in den abgenagten Bäumen fühlen sich Insekten wohl“, sagt Lesemann. „Wir bringen jetzt Maßnahmen auf den Weg, um Wasser-, Natur- und Tierschutz und Landwirtschaft in Einklang zu bringen.“

Bildunterschrift: Ortstermin mit dem Minister (von links): Sonja Papenfuß, Olaf Lies, Eckardt Baumgarte, Wolfgang Fiedler, Dr. Silke Lesemann, Kerstin Liebelt, Carola Böse-Fischer und Kai-Uwe Krüger.