Ministerpräsident Stephan Weil und Dr. Silke Lesemann haben die Calenberger Backstube in Pattensen besucht.

„Es ist ein Zeichen der Wertschätzung, dass die Anliegen unseres Unternehmens hier vor Ort Gehör in der Landespolitik finden.“ Mit diesen Worten hat Kai Oppenborn, Geschäftsführer der Calenberger Backstube, jetzt den Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) und Dr. Silke Lesemann, SPD-Landtagsabgeordnete für Pattensen, Laatzen und Sehnde, begrüßt. Auch wenn er und sein Bruder Axel Oppenborn, der zweite Geschäftsführer, bei Besuchen aus der Politik eine gewisse Routine entwickelt hätten, freue er sich sehr über den Besuch, sagte er schmunzelnd.

Die Calenberger Backstube hatte bereits im vergangenen Jahr Alarm geschlagen: Neben der Konkurrenz durch den Lebensmitteleinzelhandel machen insbesondere die hohen Rohstoff- und Energiepreise der Bäckerei zu schaffen. Aber auch der Fachkräftemangel. Seit mehreren Jahren spitze sich der Wettbewerb um Schulabgänger:innen zu. „Ich beobachte eine hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Handwerksbetriebe und speziell bei den Bäckereien und Konditoreien. Bis in die Anfänge dieses Jahrhunderts war die Arbeit in einer Backstube mit einem nächtlichen Arbeitsbeginn verbunden, was das Privatleben stark beeinträchtigt hat, da Freunde und Familie einen anderen Alltag hatten. Heute berichten uns Kai und Axel Oppenborn von fest geplanten Schichtdiensten je nach Lebensmodell der Arbeitnehmer:innen“, sagte Lesemann.

Arbeitszeit und Arbeitsrhythmus seien nur ein Teil der Veränderungen in den Berufswelten einer Bäckerei. Das Interesse der Schüler:innen zu gewinnen, setze heute früher an, zum Beispiel durch Kooperationen mit der KGS-Pattensen, der Intensivierung der Berufsorientierung über vermehrte Praktika sowie Ausbildungsmessen und dem Angebot seitens der Arbeitgeber, die zumeist jungen Menschen enger zu begleiten, berichtete Oppenborn. „Nichtsdestotrotz benötigen wir die Unterstützung des Landes, zum Beispiel wenn die Bewerber:innen Sprachkenntnisse benötigen als Grundlage für die erfolgreiche Ausbildung und eine Bereicherung der Zusammenarbeit.“

Ministerpräsident Weil betonte die Bedeutung des Austausches mit den Handwerksbetrieben. Neben der Ausbildung seien auch die Auswirkungen der Energiekrise weiterhin zu beobachten.

Zum Hintergrund:

Die Calenberger Backstube beschäftigt zur Zeit 17 Auszubildende in den verschiedenen Ausbildungsberufen einer Bäckerei: Fachverkäufer:in, Konditor:in, Bäcker:in, Kauffrau/-mann. Derzeit schreibt das Unternehmen seine Stellen für den Beginn des nächsten Lehrjahres aus. Der Begriff Bäckerei ist geschützt und setzt die Produktionsaufsicht durch einen ausgebildeten Bäckermeister voraus.


Calenberger Backstube