Meyer zieht Landtagskandidatur zurück

Nach dem Verzicht des Pattensers nominiert die SPD die Sehnderin Silke Lesemann mit großer Mehrheit Karl-Wilhelm Meyer von der Pattenser SPD hat seine Kandidatur für die Landtagswahl zurückgezogen. Die große Pattenser Genossen unterstützen nun Silke Lesemann aus Sehnde.

Von Stephan Schwier

Pattensen. Die Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Pattensen hatte kaum begonnen, da zog Karl-Wilhelm Meyer die Konsequenzen aus seiner Wahlniederlage bei der Nominierung in der Nachbarstadt Laatzen: Er trat von seiner Kandidatur für die Landtagswahl zurück. Silke Lesemann aus Sehnde ist jetzt die einzige Kandidatin der SPD für den Landtagswahlkreis 29.

Eigentlich sollten sich beide Bewerber den Pattenser Genossen vorstellen. Nach seinem angekündigten Rückzug verließ Meyer fast wortlos den Saal, kurz bevor Lesemann ihre Vorstellungsrede begann. Die Erklärung lieferte der Ortsvorsitzende Jens-Uwe Kiel erst später: Meyer wollte einer möglichen Konfrontation der Meinungen aus dem Weg gehen. Das Forum habe Silke Lesemann gehört.

Lesemann zollte Meyer Respekt für die Entscheidung. Es sei ein positives Signal für die Konzentration der Kräfte, sagte Silke Lesemann zu Beginn ihrer Rede. Sie will den Wahlkreis wieder für die Sozialdemokraten gewinnen. Der frühe Wahlkampfauftakt der SPD biete dafür eine gute Chance, zumal die CDU erst im Juni einen Nachfolger für Jürgen Gansäuer küren will.

Die Historikerin Lesemann konzentrierte sich in ihrer Vorstellung auf die Themen Bildung und Chancengleichheit. “Wir wissen, wenn wir nicht bei den Jüngsten beginnen, steht die Zukunft des Landes auf dem Spiel", sagte sie in die Runde der 39 Genossen. Sie plädierte für mehr Gesamtschulen und warf der Landesregierung eine Rolle rückwärts in der Schulpolitik vor. Ein Einrichtungsverbot für Gesamtschulen werde es mit der SPD nicht geben. Nach ihrer Rede wurde Lesemann mit der großen Mehrheit von 34 Ja-Stimmen, drei Enthaltungen und zwei Gegenstimmen als Kandidatin nominiert. Die Wahlkreiskonferenz ist am 14. März in Laatzen.

Die 44 Jahre alte Lesemann hatte bereits die Nominierung in Laatzen mit großer Mehrheit vor Karl-Wilhelm Meyer gewonnen. Über dieses Ergebnis habe es keinen Streit zwischen den Ortsvereinen Laatzen und Pattensen gegeben, sagte Jens-Uwe Kiel. An Stimmen, die das behaupten, sei nichts dran.

Mit der Nominierung Lesemanns war der Wahlabend für die Ortsvereinsmitglieder noch nicht zu Ende: Insgesamt wurden 20 Delegierte für die Wahlkreiskonferenz, den Unterbezirksparteitag und den Bezirksparteitag bestimmt. In seinem Bericht als Vorsitzender ging Kiel kurz auf die Beratungen für den Haushalt der Stadt ein. In der nächsten Woche wolle sich die SPD mit den Unabhängigen treffen, um gemeinsam über den Haushalt zu beraten, kündigte er an. “Wir müssen für unsere Anliegen eine Mehrheit finden", sagte der SPD-Ratsfraktionsvorsitzende Daniel Hoppenstock.