Umgehung erst in 15 Jahren


In Pattensen haben am Freitag Politiker aus Bund und Land sowie Vertreter der Stadt, der Bürgerinitiative und der Straßenbauverwaltung über eine B443-Umgehung für Koldingen diskutiert. Das Ergebnis: Es wird noch mindestens 15 Jahre dauern, bis sie kommt. von

Von Stephan Schwier

Koldingen/Pattensen. Mehrere Tausend Autos und Lastwagen quälen sich Tag und Nacht über die Bundesstraße 443 zwischen Pattensen und Rethen. Besonders die Bürger in Koldingen leiden seit Jahren unter der Belastung. Seit langer Zeit kämpft dort eine Bürgerinitiative für eine Umgehungsstraße.

In der Zweigstelle des Pattenser Rathauses hatte sich am Freitag eine hochrangig besetzte Runde eingefunden. Eingeladen hatten die Bundestagsabgeordneten Maria Flachsbarth (CDU) und Matthias Miersch (SPD). Mit dabei waren die Landtagsabgeordneten Christoph Dreyer (CDU) und Silke Lesemann (SPD), Vertreter der Stadt und der Straßenbaubehörde sowie zwei Mitglieder der Koldinger Bürgerinitiative.

Eine schnelle Lösung konnten alle nicht bieten: „Wir reden eher von mehr als 15 Jahren denn weniger“, sagte Flachsbarth. Zunächst müsse das Projekt überhaupt in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden. Der aktuelle laufe noch bis 2015. Und eine Umgehung müsse als vorrangiges Projekt eingeordnet werden. Um überhaupt aussagekräftige Daten zu haben, soll es in 2010 neue Verkehrszählungen und Lärmmessungen geben. Die alten stammten aus den 1990-er Jahren. „Es ist wichtig, dass wir diese belastbaren Daten bekommen“, sagte Miersch. Nur dann könne die Politik mit den Zahlen argumentieren. Es sei illusorisch, innerhalb der nächsten fünf Jahre etwas in Sachen Umgehung zu schaffen.