Keiner glaubt an den Neubau

Von Daniel Junker

Alt-Laatzen. Ihre Kritik am Landtagsneubau hat die SPD-Landtagsabgeordnete Silke Lesemann am Dienstag bei einer Sitzung der Laatzener Jusos erneuert. „Im Landtag glaubt keiner daran, dass der Glaspalast gebaut wird“, lautet die Einschätzung der Sehnderin. Den Neubau des mit 40 Millionen Euro veranschlagten Parlamentsgebäudes wird seit Längerem von Lesemann abgelehnt. Ohnehin geht die 47-Jährige davon aus, dass der Landtag lediglich saniert wird, obwohl die Kosten wegen der maroden Gebäudestruktur und -technik kaum kalkulierbar seien. In der vergangenen Woche habe sie die Gruppe „Initiative gegen den Landtagsumbau“ unterstützt, die bereits 40.000 Unterschriften gesammelt hat. Bei der Sitzung der Juso-Arbeitsgemeinschaft Laatzen sprach Lesemann mit den Mitgliedern auch über andere landespolitische Themen. Sorge bereite ihr der anstehende doppelte Abiturjahrgang, der die Hochschulen im nächsten Jahr vor große Herausforderungen stelle. „Wir werden 60.000 Abiturienten in Niedersachsen haben“, sagte Lesemann. Dies seien 25.000 mehr als sonst. Mit dem Hochschulpakt I sollen zwar 11.200 zusätzliche Studienplätze geschaffen werden. „Davon sind aber 55 Prozent für die technischen Berufe vorgesehen. Das Studienfachwahlverhalten sieht allerdings ganz anders aus.“ Lesemann befürchtet eine Verdrängung der Real- und Hauptschulabgänger, weil Abiturienten ohne Studienplatz zunehmend in den Ausbildungsmarkt eintreten würden. Scharfe Kritik übte die Sozialdemokratin an Christian Wulff (CDU), der als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten erst nach der Wahl als Ministerpräsident zurücktreten will. Sie sei gegen eine mögliche Rückkehr des Osnabrückers. „Das kann nicht funktionieren.“

Die Juso-AG Laatzen hat am Dienstag einen neuen Vorstand gewählt. Den Vorsitz übernimmt Niclas Stock. Er löst Stefan Sandmann ab, der zusammen mit Luisa Oyen die Stellvertretung übernimmt. Neue Schriftführerin ist Bardha Bahtiri, als Beisitzer wurden Eli Breuer, Sarah Manthey und Zeynal Öngel gewählt. Die Mitglieder legten in der Sitzung auch ihre weiteren Arbeitsschwerpunkte fest: Die Arbeitsgemeinschaft will sich in den Kommunalwahlkampf 2011 einbringen, um eine „vernünftige Mehrheit“ zu erreichen. Außerdem wollen die Jusos das Volksbegehren für gute Schulen unterstützen. Die AG will in Laatzen mehr Präsenz zeigen und parallel Kontakte zum Juso-Unterbezirk Region Hannover ausbauen. Außerdem soll die Internetseite www.jusos-laatzen.de erweitert werden.dj