HAZ vom 26. Februar 2007
SPD: Lesemann ist endgültig am Ziel
Sehnder Sozialdemokraten statten ihre Landtagskandidatin mit einstimmigem Votum aus
von Horst-Dieter Brand
Sehnde. „Ich bin wirklich gerührt.“ Nach einem einstimmigen Votum für ihre Landtagskandidatur hat die Sehnder SPD-Ortsvereinsvorsitzende Silke Lesemann etwa 50 Parteigenossen für deren großen Vertrauensvorschuss gedankt. „Wahlkampf macht mir Spaß, und wir fangen bald an“, sagte die frisch gekürte Bewerberin und impfte ihrer Partei Siegeszuversicht ein, den Wahlkreis 29 im Januar 2008 zurückerobern zu können.
Lesemann war bereits vor knapp drei Monaten vom Ortsvereinsvorstand nominiert worden. Inzwischen hatten auch die Parteigremien aus Laatzen und Pattensen Unterstützung signalisiert. So habe sie berechtigte Hoffnung, spätestens in zwei Jahren „den verstümmelten Radweg zwischen Bolzum und Sehnde als Landtagsabgeordnete einweihen“ zu können, sagte die Bolzumer Ortsbürgermeisterin.
In einer 20-minütigen Rede profilierte sich die 44-jährige promovierte Historikerin und Mutter von zwei Kindern mit politischen Bekenntnissen zur Chancengleichheit, zu Ganztagsschulen, zur zentralen Bedeutung von Bildung sowie zum bedarfsgerechten Ausbau der Kinderbetreuung. „Wenn wir nicht bei den Jüngsten beginnen, steht die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft auf dem Spiel“, sagte Lesemann.
Einen Seitenhieb auf die Bundesfamilienministerin konnte sie sich nicht verkneifen. „Die selbsternannte Heilige Johanna der Kinderbetreuung hat hier in Sehnde nicht widersprochen, als die CDU die Kitagebühren erhöhte“, sagte die SPD-Ratsfrau und erinnerte am Ursula von der Leyens kurzfristige Ratstätigkeit.
Nach der Kür übernahm der SPD-Bundestagsabgeordnete Matthias Miersch die Pflicht. Er stellte die Schwerpunkte des neuen Grundsatzprogramms vor. Erste Reaktionen der Parteibasis zum Umweltschutz zur renten- und Gesundheitspolitik und zum Arbeitsmarkt sollen in den nächsten monaten bei speziellen Diskussionsrunden vertieft werden.