Hallo Sonntag vom 22. November 2009
„Ziel und Weg sind klar“
Vereine: Mögliche Beitragsfreiheit für Kinder und Jugendliche
LAATZEN (kr). Nach einem gemeinsamen Treffen am Dienstag zwischen der örtlichen SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Silke Lesemann, und Thomas Prinz, Bürgermeister der Stadt Laatzen, erklärten beide übereinstimmend: „Ziel und Weg sind klar.“ Parallel zum Antrag des Arbeitskreises Sport in Laatzen gibt es eine Initiative der SPD-Landtagsfraktion, Kinder und Jugendliche aus einkommmensschwachen Familien im Verein beitragsfrei zu stellen und hierfür einen Landesfonds aufzulegen. „Ich begrüße es außerordentlich, Möglichkeiten für Jugendliche zu eröffnen, die in Vereinen aktiv sein wollen, sich dies aber finanziell nicht leisten können“, sagte Prinz.
Etwa 209 000 Kinder in Niedersachsen gelten als arm. Ihren Eltern ist es nicht oder nur schwer möglich, Vereinsbeiträge aufzubringen. Eine Beitragsfreiheit sei für viele Vereine nicht leistbar und auch den Kommunen könne nicht die Last zur Zahlung eines Ausgleichs an die Vereine aufgebürdet werden, so Silke Lesemann. „Kinder und Jugendliche aus Hartz-IV Familien oder aus anderen einkommensschwachen Haushalten sollten bei der Finanzierung der Vereinsbeiträge unterstützt werden. Wir brauchen deshalb ein landesweites Konzept, dass dies sicherstellt. Das Land Niedersachsen steht in der Pflicht für flächendeckend einheitliche Lebensverhältnisse zu sorgen.“ Daher habe die SPD-Landtagsfraktion bereits im Oktober einen Entschließungsantrag in die Landtagsberatungen eingebracht. Ziel ist eine landesweite verlässliche Regelung für alle niedersächsischen Kinder in Form einer Fondslösung.
Einig sind sich Prinz und Lesemann zudem, dass es in Laatzen keine Insellösung geben sollte. „Das schafft mehr Probleme als Lösungen.“ Gilt die Regelung für Laatzener Kinder oder für Kinder, die in Laatzen ihren Vereinsaktivitäten nachgehen? Was ist mit Fahrtkosten, was ist mit Sportutensilien, die häufig teurer sind als der Vereinsbeitrag selbst? Betrifft die Regelung nur Sport- oder alle Vereine? Und wie prüft man die Förderberechtigung so, dass nicht mehr Geld bei der Prüfung verbraucht wird als letztlich ausgezahlt wird?
Vor staatlichen Regelungen sehen die beiden Politiker vereinsinterne Lösungen. „Die Stadt kann, will und sollte den Vereinen ihre Mitgliederverwaltung nicht abnehmen, wir kennen Vereine - auch in Laatzen- die auch für diese Art von Unterstützung sehr schnell sehr gute und unkomplizierte Lösungen gefunden haben“, sagte Prinz. „Wir wollen nicht die Verantwortung zwischen den Ebenen hin- und herschieben. Eine landesweite Lösung ist die bessere Alternative. Dafür werde ich mich einsetzen“, sagt Silke Lesemann. „Jetzt muss sich die Landesregierung verhalten und ein Bewusstsein für die Probleme im Land entwickeln.“