Neuer Radweg birgt Gefahren

Seit zwei Wochen rollt der Verkehr wieder über die Landesstraße zwischen Sehnde und Bolzum. Für Radfahrer ist die Situation am Bahnübergang jedoch gefährlich.

Von Thomas Böger

(Sehnde.) Im Zuge des Brückenbaus an der Schleuse war auch ein Radweg von dort bis zum Bahnübergang angelegt worden. Damit wurde die Lücke zwischen Sehnde und Bolzum geschlossen – bis auf den Bahnübergang. Dort müssen von Sehnde kommende Radler theoretisch die sich hier verengende Fahrbahn überqueren, auf der rechten Seite die Gleise passieren und dann wieder auf die linke Straßenseite auf den Radweg wechseln. In der Praxis wurschteln sie sich irgendwie durch den Gegenverkehr.

Das halten sowohl Bolzums Ortsbürgermeisterin Silke Lesemann als auch die im Stadtentwicklungsausschuss mitarbeitende Bolzumerin Doris Schmidt für äußerst gefährlich. Beide haben sich deshalb schriftlich an Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke gewandt. Die Stadt habe es versäumt, den Übergang rechtzeitig mit der Bahn zu klären, wirft Schmidt dem Bürgermeister vor. Dabei sei das Problem rechtzeitig erkannt und mehrfach in Ortsrats- sowie in Ausschusssitzungen angesprochen worden.

„Sie selbst waren dabei“, schreibt Schmidt. In seiner Antwort verweist Lehrke darauf, dass sich die Situation für Radfahrer zwischen Sehnde und Bolzum in den vergangenen Jahren durch die Fertigstellung verschiedener Teilstücke des Radweges schrittweise immer weiter verbessert habe. Auch habe die Stadt in Gesprächen mit Politikern und Beamten des Landes wiederholt auf das Problem hingewiesen, könne selbst an der Landesstraße aber nichts tun.

In der nächsten Woche gebe es jedoch auf Sehnder Initiative ein Treffen mit den zuständigen Behörden. Dabei sollen Verbesserungsmöglichkeiten wie Schilder oder Markierungen erörtert werden.

Stadt ist für Schutz den verantwortlich

Kommentar von Thomas Böger

Warum muss das Kind immer erst in den Brunnen fallen, bevor Behörden auf Trab kommen? Dass am Bahnübergang eine gefährliche Situation entstehen würde, war seit Langem klar. Der jetzt anberaumte Termin zur Erörterung von Lösungen hätte deshalb bereits vor Monaten stattfinden müssen. Dann gäbe es jetzt schon Schilder oder Markierungen. Die Initiative hätte von der Stadt ausgehen müssen, auch wenn sie für die Maßnahmen letztlich nicht zuständig ist. Denn sie ist für den Schutz ihrer Bürger verantwortlich.