Kampf um Brücke geht weiter

Die Wasser- und Schifffahrtsdirektion will die Argumente der Bolzumer nicht übergehen

Das Ringen um den Erhalt der sanierungsbedürftigen Brücke über den Stichkanal bei Bolzum geht weiter. Die Wasser- und Schifffahrtsdirektion hat jetzt zugesichert, die Argumente der Bürger nicht zu übergehen. Bolzum plant für den Sommer zudem eine Aktion.

Von Achim Gückel

Bolzum. Die Nachricht hatte im vergangenen Sommer für Empörung gesorgt. Weil sie marode sei, werde die Brücke im Zuge des Kanalausbaus abgerissen, hieß es. Daraufhin verabschiedete der Bolzumer Ortsrat eine Resolution zum Erhalt des Bauwerks, und auch die Bundestagsabgeordneten Matthias Miersch (SPD) und Maria Flachsbarth (CDU) wurden eingeschaltet. Flachsbarth schrieb daraufhin einen Brief an die Wasser- und Schifffahrtsdirektion.

Jetzt hat der Präsident der Behörde, Sönke Meesenburg, Flachsbarth geantwortet. Man versichere, „die Argumente der Stadt und der Bürger in der weiteren Planung nicht zu übergehen“, heißt es in dem Schreiben, das auch Sehndes Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke vorliegt. Meesenburg stellt klar, dass keine Entscheidung über die Zukunft der Brücke gefallen sei. Es würden alle Alternativen – Neubau, Erhalt und Abriss – geprüft.

Lehrke bekräftigt, dass die Stadt gute Argumente für den Erhalt des Bauwerks vorbringen könne. Es habe nicht nur Bedeutung für die Naherholung, sondern sei auch für Landwirte wichtig. Flachsbarth bewertet das Schreiben Meeseburgs positiv. Die Wasser- und Schifffahrtsdirektion habe sich dadurch selbst in die Pflicht genommen, die Bolzumer zu hören.

Bolzums Ortsbürgermeisterin Silke Lesemann (SPD) sieht das Schreiben Meesenburgs zurückhaltender: „Das sagt noch gar nichts“, sagt sie. Entscheidend für die Zukunft der Brücke werde sein, was bei der Abwägung der wirtschaftlichen Interessen herauskomme. Lesemann kündigt unterdessen für den Sommer eine große Aktion zum Erhalt der Brücke an. Sie möchte gern, dass das Stichkanalschwimmen der DLRG mit Musik und Angeboten von Vereinen angereichert wird. Einen Anlass dafür gibt es: Am 20. Juni 1927, also vor 80 Jahren, hatte Reichspräsident Paul von Hindenburg, den Kanal eröffnet.