Anzeiger für Sehnde vom 14. August 2009
Kampf um Brücke geht weiter
Der Kampf der Bolzumer um ihre Kanalbrücke am Mühlenberg geht weiter. Jetzt hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die morgen erstmals Unterschriften für den Erhalt des Überwegs sammelt. Auch der Ortsrat soll sich demnächst erneut mit dem Thema beschäftigen.
Von Achim Gückel Bolzum.
„Unsere Argumente kann man nicht einfach vom Tisch wischen. Wir wollen einen Überweg über den Kanal behalten“, sagt Bolzums Ortsbürgermeisterin Silke Lesemann.
Sie möchte, dass sich der Ortsrat und auch der Stadtentwicklungsausschuss möglichst schnell erneut mit dem Thema befassen und sich dabei das Gutachten der Wasser- und Schifffahrtsdirektion zu den Überwegen am Stichkanal genau vorknöpfen. Darin hatte die Behörde erläutert, dass vier Feldwegbrücken beim Ausbau des Stichkanals nach Hildesheim abgerissen und nicht ersetzt werden können – darunter jene am Mühlenberg.
„Damit sind wir nicht einverstanden“, sagt Lesemann. Das Gutachten sei einseitig wirtschaftlich ausgelegt, und die Argumente der Bolzumer seien nicht gewürdigt worden. Unter anderem habe die Behörde die Bedeutung der Brücke für die Wander- und Radfahrwege nicht berücksichtigt. „Sogar unser Kindergarten nutzt sie, um zur Naturerkundung auf die andere Seite zu gelangen“, sagt die Bürgermeisterin.
Sie betont, dass Bolzum nicht ausdrücklich den Erhalt der alten, schmalen Brücke fordere. Ein neuer Ersatzüberweg täte es auch. Unterdessen haben sich mehrere Bolzumer zu einer Initiative für den Erhalt des Überwegs zusammengeschlossen. An ihrer Spitze stehen laut Lesemann unter anderem Rüdiger Beneke, Christine Herschel sowie eine ganze Reihe junger Leute. Wenn morgen vor dem Bolzumer Feuerwehrhaus beim Dorfereignis Lustiger Zehnkampf Trubel herrscht, will die Initiative erstmals Unterschriften sammeln.