Anzeiger für Sehnde 16. Januar 2010
Die Eltern fordern kleinere Klassen
Bessere Unterrichtsversorgung und kleinere Klassen: Mehr als 100 Eltern und Lehrer der Kooperativen Gesamtschule Sehnde (KGS) haben sich am Donnerstagabend bei einer Podiumsdiskussion im Forum mit Landtagsabgeordneten für mehr Qualität an ihrer Schule starkgemacht.
Von Katerina Jarolim-Vormeier.Sehnde.
„Eltern und Schüler sind seit Jahren unzufrieden mit der Unterrichtsversorgung“, sagte Susanne Vahlenkamp, Elternratsvorsitzende der KGS und Diskussionsleiterin. Zudem befürchteten sie, mit den zentralen Überprüfungen nicht standhalten zu können. Gruppengrößen von 35 Schülern, viel Unterrichtsausfall und Reduzierung von Stunden beim Fremdsprachenunterricht – „diese Versorgung zieht sich wie ein roter Faden durch alle Jahrgänge“, sagte Reinhard Weber stellvertretend für die Eltern. Und: Die Gymnasien hätten eine Unterrichtsversorgung von 99,5 Prozent, die KGS lediglich 98 Prozent, hieß es von den Eltern. „Warum können nicht alle Schulen eine Versorgung von 100 oder sogar, wegen der Krankheitsfälle, 105 Prozent haben?“, fragte ein Vater die Politiker.
Sowohl Christoph Dreyer, CDU- Landtagsabgeordneter, als auch der bildungspolitische Sprecher der FDP im Landtag, Björn Försterling, zeigten durchaus Verständnis für das Problem. „Die Unterrichtsqualität leidet bei zu vollen Klassen, und der Lernerfolg bleibt aus“, sagte die SPD-Landtagsabgeordnete Silke Lesemann. Sie unterstrich die Forderung nach mehr Lehrern und höherer Qualität. „Uns fehlen 150 Millionen Euro für mehr Lehrer“, sagte Gerhard Krohne, Referatsleiter im Kultusministerium. Nicht die Schulform sei von Bedeutung, sondern der bessere Unterricht. „100 Prozent Unterricht sind nur möglich, wenn Lehrer nicht krank werden und an keinen Fortbildungen teilnehmen“, entgegnete Lars Witte vom Personalrat der KGS. Eine Sprache zu lernen bedeute, sie auch zu sprechen. Das aber sei „in großen Lerngruppen nicht möglich“, sagte Schülervertreterin Katharina Ohle. „Wenn ein Haus brennt, wird es nicht nur zur Hälfte gelöscht, weil nicht genug Geld da ist“, gab Susanne Vahlenkamp zu bedenken.