Anzeiger für Lehrte vom 16. Februar 2009
Deneke-Jöhrens: Rechtslage zur IGS nicht richtig geprüft SPD-Landtagsabgeordnete: CDU torpediert Willen von 600 Eltern
Von Patricia Oswald-Kipper Lehrte.
Die Diskussion über die Gründung einer Integrierten Gesamtschule (IGS) in Lehrte geht weiter: Nun haben sich die Landtagsabgeordneten Silke Lesemann (SPD) und Hans-Joachim Deneke-Jöhrens (CDU) zu Wort gemeldet. Laut Deneke-Jöhrens, CDU-Fraktionschef in Lehrte, hat die Stadtverwaltung die Rechtslage zur IGS nicht ausreichend geprüft. „Man hat weder sorgfältig recherchiert, noch Rechtsauskünfte zu den Schulmodellen eingeholt“, sagt der Landtagsabgeordnete.
Wie berichtet, soll die bisherige Ganztagsschule Am Ried in eine IGS umgewandelt werden. Der Lehrter Rat hatte die Entscheidung dazu vergangene Woche aber verschoben, nachdem die CDU ein Papier aus dem Ministerium vorgelegt hatte. Danach war unklar, ob das vorliegende IGS-Konzept genehmigungsfähig ist. Wie berichtet, genehmigt das Land nur offene Ganztagsschulen – das Konzept stellte allerdings einen Mix aus offenem und geschlossenem Ganztagsbetrieb dar. Die Elternvertretung habe bereits im Schulausschuss betont, dass man einen gebundenen, echten Ganztagsbetrieb beibehalten und keine Verschlechterung der Situation anstrebe, sagt Deneke-Jöhrens. Auch das neue, veränderte Konzept kritisiert der CDU-Landtagsabgeordnete: „Ich weiß nicht, ob diese Stundentafel noch irgendetwas mit einer IGS zu tun hat.“ Deneke-Jöhrens wundert sich auch, dass die Bürgerinitiative ihn nicht zur heutigen politischen Diskussion auf dem Rathausplatz eingeladen hat: „Vielleicht besteht kein Interesse an abweichenden Meinungen“, mutmaßt er.
Laut der SPD-Landtagsabgeordneten Silke Lesemann wolle die Schule am Ried auch weiter einen vollen Ganztagsunterricht sicherstellen. Die Schule werde versuchen, dies aus eigenen Ressourcen zu leisten, sagt die Politikerin. Die CDU wolle „mit ihrer akribischen Interpretation eines Erlasses aus dem Kultusministerium eine gebundene Ganztagsschule verhindern. „Die CDU wirft den hochmotivierten Lehrern Knüppel zwischen die Beine und torpediert den erklärten Willen von 600 Eltern“, sagt Lesemann.