Lesemann: Lastverkehr wird länger andauern

Könnte Ottermann-Schnellweg weiter als Ausweichstrecke dienen?

Der Lastverkehr auf der L 410 in Bolzum wird zum Thema des Sehnder Rates. Ortsbürgermeisterin Silke Lesemann hat für die Sitzung am Donnerstag, 6. März, einen Katalog mit Fragen vorgelegt und will wissen, wie es mit den Lastwagen im Dorf weitergehen soll.

Von Achim Gückel

Bolzum. Lesemanns Vorschlag: Wenn in drei Monaten die Bauarbeiten an der neuen Brücke über den Stichkanal beendet sind, soll der zurzeit als Umleitung dienende Ottermann-Schnellweg nicht wieder gesperrt werden. Über ihn könnte weiterhin Lastverkehr abfließen, meint die Sozialdemokratin. Das könne Bolzum entlasten. Lesemann erinnert daran, dass die Fertigstellung der Brücke nicht gleichbedeutend mit dem Ende des Lastverkehrs sei. Die Transporte beim Neubau der Schleuse am Stichkanal blieben den Bolzumern noch lange erhalten.

Lesemann folgt mit ihrem Vorstoß dem Anliegen einer Bürgerinitiative im Dorf. Bis zu 150 Lastwagen rollten pro Tag durch den Ort, seit an der Schleuse gebaut werde, haben die Bolzumer gezählt. Anwohner klagen nicht nur über Lärm, sondern auch über die von Lastzügen hervorgerufenen Erschütterungen. Dadurch gebe es sogar schon Risse in Hauswänden.

Sehndes Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke hatte die Kritik aus Bolzum unlängst als übertrieben zurückgewiesen. Es gebe in dem Ort „garantiert nicht mehr Verkehr als früher“, sagte er. Diese Aussage verwundert wiederum Lesemann. Sie fordert nun, dass die Stadt sich den Verkehr auf der Ortsdurchfahrt „mal genauer ansieht“.

Die Ortsbürgermeisterin hat Lehrke jetzt fünf Fragen vorgelegt, die sie in der Ratssitzung beantwortet haben möchte. Dabei fragt sie auch, in welchem Verhältnis sich der Aushub beim Schleusenneubau auf Schiff und Lastwagen verteilt und ob vermehrt Lastwagen zum Einsatz kamen. Außerdem möchte Lesemann wissen, ob nach Beendigung der Schleusenarbeiten mit einer baldigen Sanierung der Landesstraße 410 zu rechnen ist. Der Kommentar

Genaues Bild verschaffen

Von Achim Gückel

Silke Leseman tut, was sie als Ortsbürgermeisterin tun muss. Sie nimmt die Sorgen ihrer Mitbürger ernst. Auch die Stadtverwaltung, an der Spitze der Bürgermeister, sollte sich ein genaues Bild darüber verschaffen, wie schlimm es mit dem Lastverkehr in Bolzum wirklich ist. Wenn die Belastung dort so enorm ist, wie es die Bürger skizzieren, gehört jeder vernünftige Vorschlag zur Reduzierung des Lastverkehrs überprüft.