Anzeiger für Lehrte und Sehnde vom 2. Januar 2008
Ältere sollen mehr Einfluss bekommen
Politiker wollen Seniorenbeirat gründen
In der Stadt Sehnde soll mehr für Senioren getan werden. Darüber ist sich die Politik über alle Parteigrenzen hinweg einig. Für die Gründung eines Seniorenbeirats wurden deshalb bereits 2000 Euro im Haushalt bereitgestellt. In diesem Jahr soll das Gremium seinen Dienst aufnehmen.
Von Patricia Oswald-Kipper
Sehnde. „Das Geld ist da, jetzt müssen wir einen Seniorenbeirat nur noch zum Arbeiten bringen“, sagt Silke Lesemann (SPD), die Initiatorin des Projekts ist. Es gebe vielfältige Themen, bei denen Senioren künftig stärker einbezogen werden sollen.
Ob es um die Absenkung von Bordsteinen an Fußwegen geht, die ein sicheres Gehen gewährleisten, um Kurse, die den Einstieg am Computer ermöglichen oder um ansprechende Veranstaltungen für Ältere – eine Anlaufstelle soll nicht nur Aktivitäten koordinieren, sondern sich auch in den politischen Prozess einmischen. „Es ist durchaus möglich, dass ein Seniorenbeirat ein Rede- und Antragsrecht etwa im Ausschuss für Schule, Sport und Soziales erhält“, sagt Lesemann.
Sie räumt aber ein, dass es bereits Aktivitäten für Ältere in Sehnde gibt – AWO und Sozialverband haben verschiedene Angebote. „Ziel ist jetzt eine zentrale Anlaufstelle, die alle Aktivitäten in Sehnde koordiniert und die Interessen der Älteren vertritt“, sagt Lesemann. Auch Manfred Wilk, CDU-Fraktionschef im Rat, sieht die Notwendigkeit, dass auf diesem Gebiet mehr getan werden muss: „Die Bevölkerung wird immer älter, deshalb brauchen wir eine solche Anlaufstelle.“ Nur über das Verfahren sind sich die beiden großen Parteien noch nicht ganz einig. Wilk könnte sich gut vorstellen, einen ehrenamtlich tätigen Seniorenbeirat bei der künftigen Gleichstellungsbeauftragten im Rathaus anzubinden. Lesemann möchte, dass zunächst eine Arbeitsgruppe gebildet wird, die die Aufgaben und Ziele eines künftigen Seniorenbeirats festlegt. Und dabei sollen vor allem die Betroffenen eingebunden werden: „Wir möchten, dass außer Vertretern der Parteien und der Verwaltung auch AWO und Sozialverband sowie Senioren daran mitarbeiten“, sagt Lesemann.