Anzeiger für Burgdorf und Uetze vom 11. Januar 2008
Bildungspolitik steht im Mittelpunkt
Fünf Landtagskandidaten diskutieren mit rund 100 Wählern im Apart-Hotel über ihre Ziele
Von Daniel Junker
Sehnde. Die Landtagskandidaten für Sehnde, Laatzen und Pattensen haben sich am Mittwoch bei einer Podiumsdiskussion im Apart Hotel den Fragen von etwa 100 Besuchern gestellt. Das Thema Bildung hat die Wähler am stärksten interessiert.
CDU-Kandidat Christoph Dreyer stellte heraus, dass die Landesregierung die Beitragsfreiheit für das letzte Kindergartenjahr eingeführt habe. Zudem stehe die CDU weiterhin für die Dreigliedrigkeit des Schulsysems. Daran solle sich nichts ändern. „Wir wollen keine Einheitsschule, wie das andere hier am Tisch wollen“, sagte er.
Dem hielt Gerhard Schulz (Die Linke) scharf entgegen: „Es kann nicht sein, dass im Alter von zehn Jahren bereits selektiert wird.“ Er forderte, das Schüler problemlos in die nächsthöhere Schulstufe wechseln können. Dies sei am besten in Integrierten Gesamtschulen möglich. Bildung müsse zudem kostenfrei gestellt werden.
Mehr Gesamtschulen forderte auch Britt Wischhusen (Bündnis 90/Die Grünen). Durch das Miteinander würden die stärkeren Schüler die schwächeren fördern. Die Qualität der frühkindlichen Erziehung will die Politikerin durch eine Reduzierung der Gruppengröße und ein „multiprofessionelles Team“ verbessern.
„Wir laufen Gefahr, international nicht wettbewerbsfähig zu sein“, mahnte die SPD-Kandidatin Silke Lesemann. Ihre Partei stehe für ein integratives System bis zum neunten Schuljahr und eine generelle Gebührenfreiheit. Kindertagesstätten will die Partei zu Familienzentren weiterentwickeln.
Im Gegensatz dazu steht die FDP weiterhin für ein dreigliedriges Schulsystem. Die Möglichkeit der Durchlässigkeit müsse aber gegeben sein, sagte der Liberale Dirk Weissleder. Seine Partei wolle eine Gebührenfreiheit für drei Kindergartenjahre erreichen. Er befürwortet ein Modell, bei dem Gutscheine für die Betreuung zur Verfügung gestellt werden.