Die Staatsanwaltschaft Verden hat am Mittwoch im Zusammenhang mit dem Neubau des Zentralgebäudes ein Ermittlungsverfahren gegen den Vizepräsidenten der Leuphana-Universität Lüneburg, Holm Keller, eingeleitet. „Der Abschlussbericht des Europäischen Amtes für Betrugsbekämpfung ‚OLAF‘ enthalte zureichende tatsächliche Anhaltspunkte für den Vorwurf der Untreue“, hat die Staatsanwaltschaft am Mittwoch in einer Presseerklärung mitgeteilt.

Dazu sagt Silke Lesemann, wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion: „Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft zeigt, dass den früheren CDU-Wissenschaftsministern Lutz Stratmann und Johanna Wanka scheinbar erhebliche Versäumnisse bei der Aufsicht über die Planungen für den Neubau des Zentralgebäudes der Leuphana-Universität vorzuwerfen sind.“

Man müsse jetzt die Ergebnisse des Ermittlungsverfahrens abwarten, bis man Schlüsse aus den Vorgängen ziehen könne. „Entscheidend ist, dass die Vorgänge jetzt lückenlos aufgeklärt werden. Es geht hier um Steuergeld. Das sind wir den Bürgerinnen und Bürgern in Niedersachsen schuldig.“

Silke Lesemann kündigt an, dass die SPD-Fraktion eine Sondersitzung des Wissenschaftsausschusses beantragt, sobald der Prüfbericht des Europäischen Amtes für Betrugsbekämpfung „OLAF“ freigegeben und den Mitgliedern des Ausschusses ausgehändigt worden sei. „Wir müssen uns als Parlamentarier ernsthaft mit den Vorwürfen auseinandersetzen“, sagt Silke Lesemann.

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