Aus den Jugenderinnerungen von Hermann Hesse las heute die SPD-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der AWO Region Hannover, Dr. Silke Lesemann, den Bewohnerinnen und Bewohnern der AWO Residenz Sehnde vor.

Für den zwölfeinhalb jährigen Hermann Hesse waren Mädchen eigentlich „noch nicht vorhanden“, als er beim Schlittschuhlaufen auf das „unbestritten hübscheste Schulmädchen von Gerbersau“ stieß - im wahrsten Sinne des Wortes. Nach dem kleinen Unfall auf dem Eis war er verliebt, aber es sollten noch Jahre vergehen, „ehe mein Traum sich erfüllte und mein Mund auf einem roten Mädchenmunde lag“. „Guten Tag, ich heiße Silke Lesemann - und wie es mein Name schon sagt, lese ich gerne - und ich lese auch gern vor“, begrüßte die Abgeordnete ihre Zuhörer in der AWO Residenz Sehnde.

Neben Hesse standen auch noch Gedichte von Friedrich Wilhelm Güll und Wilhelm Busch auf dem Programm. Rund 40 Bewohner nahmen das Angebot wahr und kamen im Anschluss an die beiden Lesungen in zwei unterschiedlichen Aufenthaltsräumen der AWO Residenz mit Lesemann ins Gespräch. „Haben Sie sich beim Zuhören an ihr erstes leichtes Verliebtsein erinnert“, fragte Lesemann ihre Zuhörerinnen, die zustimmend nickten. Elke Rybicki, stellvertretende Leiterin Begleitender Dienst der AWO Residenz, freute sich über Lesemanns Vorlesestunde. „Vorlesen ist ein fester Bestandteil unseres Freizeitangebotes in unserer Einrichtung, aber es ist was besonderes, wenn eine bekannte Persönlichkeit das Vorlesen übernimmt.“ Die Idee für diesen Vorlesebesuch hatte die Landtagsabgeordnete im Sommer, als sie die AWO Residenz gemeinsam mit der damaligen Sozialministerin Cornelia Rundt besuchte. Lesemann nutzt seit Jahren den deutschlandweiten Vorlesetag im November, um Kindern in Kitas und Grundschulen vorzulesen. „Das heute war mal was anderes“, sagte Lesemann und versprach, im November wiederzukommen. „Mit schönen Geschichten und Gedichten kann man die dunkle Jahreszeit gut aufhellen“, so die Landtagsabgeordnete.