Seit vier Jahren gibt es die Ökologische Station Mittleres Leinetal in Laatzen, seit Juli wird sie vom Land gefördert: Aus diesem Grund besuchten SPD-Landtagsabgeordnete der Region Hannover die Station auf ihrer Sommertour. Mit dabei: der Laatzener SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Matthias Miersch.

Im November hatte der Landtag beschlossen, die ökologische Station in Laatzen mit bis zu 200.000 Euro aus Landesmitteln zu fördern. In der Zwischenzeit hat die Einrichtung Projekte formuliert und entsprechende Anträge gestellt. „Wir bekommen innerhalb der nächsten zwölf Monate 150.000 Euro vom Land Niedersachsen“, berichtete Gertraude Kruse, die Vorsitzende der Station. Sie begrüßte die Abgeordneten und gab ihnen auch gleich einen Wunsch mit auf den Weg: „Ich hoffe, die Förderung wird verstetigt.“

Dr. Silke Lesemann, die für Laatzen zuständige SPD-Landtagsabgeordnete, versprach, die SPD im Landtag werde sich dafür einsetzen, dass die Station dauerhaft gefördert wird. „Das ist auch der Wunsch unserer Umweltpolitiker“, so Lesemann. „Die Koalition von SPD und Grünen hatten die Mittel für ökologische Stationen im vergangenen Jahr um rund 700.000 Euro auf 2,2 Millionen Euro jährlich aufgestockt. „Wir beheben damit die Fehler der Vorgängerregierung: CDU und FDP haben sich nicht für den Naturschutz interessiert“, sagte Lesemann.

Matthias Miersch lobte die Arbeit der Station aus bundespolitischer Sicht. „Alle Bundesländer, in denen ökologische Stationen gegründet wurden, sind beim Thema Naturschutz auf der Gewinnerspur“, so Miersch. Geschäftsführer Kai-Olaf Krüger erläuterte den Abgeordneten, dass die Station derzeit 20 Projekte plant – immer in Zusammenarbeit mit dem Land Niedersachsen und den unteren Naturschutzbehörden Region Hannover, Landkreis und Stadt Hildesheim Einige haben den Erhalt der biologischen Vielfalt zum Ziel, so gehe es unter anderem darum, die Verbreitung des Laubfrosches zu unterstützen. Beim Biber-Management arbeite die Station eng mit dem NABU Laatzen, der Region Hannover und auch den Landwirten zusammen, um die Aktivitäten der Tiere zu lenken, damit von ihnen kein Schaden ausgehe. „Die Biber mögen Mais, deshalb sollte er nicht direkt an den Flussläufen angebaut werden“, so Krüger.

Auch der Erhalt von Altholz wie beispielsweise Eichen stehe im Fokus – sie seien die Lebensgrundlage beispielsweise des Mittelspechts. Insgesamt betrachte die Station das große Ganze, also den gesamten Nahrungskreislauf der Natur. „Dann schauen wir, was fehlt. Von diesen Defiziten leiten wir in Zusammenarbeit mit den unteren Naturschutzbehörden unsere Projekte ab“, so Krüger. In ihrer Arbeit wird die Station vom NABU (Naturschutzbund Deutschland, Ortsgruppe Laatzen) unterstützt, die ihre Räume im Nachbarhaus haben. „Das ist eine wertvolle Ergänzung – die ehrenamtliche Arbeit des NABU und das Wissen des Vereins sind enorm wichtig für unsere Arbeit“, so Kruse.

Zum Hintergrund:

Die Ökologische Station Mittleres Leinetal (ÖSML) wurde im April 2012 von den Naturschutzlandesverbänden BUND und NABU mit ihren Kreisverbänden Hannover und Hildesheim, der Paul-Feindt-Stiftung Hildesheim und dem Ornithologischen Verein zu Hildesheim (OVH) gegründet. Der Betreuungsraum erstreckt sich von Hannover-Herrenhausen im Norden bis über das Gebiet des gesamten Landkreises und der Stadt Hildesheim im Süden. Die Station ist ein Bindeglied zwischen amtlichen und dem ehrenamtlichen Naturschutz – sie schützt, pflegt und entwickelt die Natur und Landschaft in ihrem Betreuungsgebiet mit dem Ziel, die biologische Vielfalt im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes zu sichern und zu verbessen.

Sommertour Ösml 20 07 2016
Die SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Silke Lesemann (Mitte), Marco Brunotte (links) und Stefan Politze (2.v.l.) besuchten die Station gemeinsam mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Matthias Miersch (2.v.r.). Empfangen wurden sie von Gertraude Kruse, der Vorsitzenden der Station (3.v.r.), Geschäftsführer Kai-Olaf Krüger (3.v.l.) und Mitarbeiterin Carolin Grönemann.