„Ein spannender Besuch“: Arbeitskreis Kultus der SPD-Landtagsfraktion besichtigte die Gedenkstätte Ahlem
Als spannend und gelungen hat Stefan Politze, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, das pädagogische Konzept der Gedenkstätte Ahlem bezeichnet. Politze besuchte die Gedenkstätte am heutigen Freitag mit seinen Abgeordnetenkollegen Dr. Thela Wernstedt, Dr. Silke Lesemann, Hans Michael Höntsch und Uwe Strümpel aus dem Arbeitskreis Kultus.
„Vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingsdebatte und der aufkommenden Fremdenfeindlichkeit, wäre es begrüßenswert, wenn jeder AfD-Politiker diese Gedenkstätte einmal besucht“, sagte Politze. Empfangen wurden die Politiker von der Leiterin Dr. Stefanie Burmeister und dem Gedenkstättenpädagogen Andreas Mischok. Die Gedenkstätte bietet unterschiedliche pädagogische Formate für Erwachsene und Schüler an. „Die Resonanz ist gut - immer mehr Schulen wollen uns besuchen“, sagte Burmeister. Die Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren ermögliche es, dass Schulen mehr Zeit haben, Gedenkstätten zu besuchen, ergänzte Mischok.
Die Abgeordneten wurden durch die verschiedenen Bereiche der Gedenkstätte geführt, die zwei Kapitel der Geschichte erzählt. Zum einen die Geschichte der jüdischen Bildungseinrichtung – sie war damals eine Gartenbauschule und Erziehungseinrichtung - als Ort der Hoffnung und beruflichen Zukunft, zum anderen die Geschichte des Nationalsozialismus, in der die Schule zur Sammelstelle für Deportationen entfremdet wurde und für viele Menschen den Weg in den Tod bedeutete. „Diese beiden Gegensätze – die Lebendigkeit und die Zerstörung von Leben – machen diesen Ort besonders“, sagte Politze. Die Gedenkstätte will in ihrer Erinnerungsarbeit beide Seiten betonen. „Wir planen unter anderem ein Gartenfest und Konzerte israelischer Musiker“, berichtete Burmeister. „Intoleranz und Missverstehen kann man nur über das Kennenlernen beseitigen.“
Politze betonte die Wichtigkeit von Gedenkstätten bei der Erinnerungsarbeit an die Gräueltaten im Nationalsozialismus. „Als Politik müssen wir weiterhin dafür sorgen, dass die Schulen Zeit haben, Gedenkstätten besuchen zu können“, sagte Politze.
