Wie wird Inklusion umgesetzt, was läuft gut und wo gibt es vielleicht Probleme? Diesen Fragen ist heute der Arbeitskreis Kultus der SPD-Landtagsfraktion in der Calenberger Schule und der KGS in Pattensen nachgegangen, um sich vor Ort davon zu überzeugen, wie Inklusion umgesetzt wird. Eingeladen hatte ihn die für Pattensen zuständige SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Silke Lesemann.

Schulleiterin Marita Kappeler und der didaktische Leiter der KGS, Ulrich Ziehn, berichteten von erfolgreichen Kooperationsprojekten zwischen der Regel- und der Förderschule: Die beiden Schulen haben bereits einen Preis mit ihrem Projekt "Inklusion beginnt im Herzen" gewonnen. In Pattensen beginne die Inklusion im Herzen, viele Lehrer zeigten großes Engagement bei deren Umsetzung, berichtete Ziehn. Doch er hatte auch einen Wunsch: „Wir wünschen wir uns bessere Rahmenbedingungen – es hängt derzeit zu viel vom Engagement einzelner Personen ab“, so Ziehn.

Die SPD-geführte Landespolitik sei sich den Problemen bei der Umsetzung der Inklusion bewusst, betonte Lesemann. Seitdem Deutschland die UN-Konvention zur Inklusion im Jahr 2009 ratifiziert hat, habe die CDU-geführte Vorgängerregierung viel Zeit verstreichen lassen und sich nicht um deren Umsetzung gekümmert. „Das müssen wir jetzt nachholen“, sagte Lesemann. Die Landesregierung stelle 1,3 Milliarden Euro in den nächsten Jahren für die Inklusion zur Verfügung, die SPD habe gerade dafür gesorgt, dass die Mittel um weitere 80 Millionen Euro aufgestockt würden.

Weitere gute Nachrichten hatte der schulpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Stefan Politze, im Gepäck: Die rot-grüne Regierungskoalition und die Landesregierung seien sich einig, die neun bestehenden Förderschulen Sprache und die Sprachheilklassen an den Grundschulen in Niedersachsen zu erhalten, also auch den Schwerpunkt Sprache der Calenberger Schule. „Es ist deutlich geworden, dass alle Beteiligten die Inklusion wollen, aber auch mehr Zeit brauchen. Wir wollen diesem Prozess deshalb die Zeit geben, die erforderlich ist, um niemanden zu überfordern. Unsere Politik setzt auf Kooperation, deshalb respektieren wir den Wunsch von Eltern und Pädagogen, die Förderschulen Sprache und die Sprachheilklassen zu erhalten. Aus diesem Grund geben wir den bestehenden Schulen Bestandsschutz.“, sagte Politze. Schulleiterin Kappeler nahm diese Entwicklung sichtlich erfreut auf: „Das ist eine tolle Nachricht“.