Flüchtlinge, Kitas und Südlink – diese und weitere Themen waren heute (Dienstag) Thema beim Antrittsbesuch von Dr. Silke Lesemann, die für Pattensen zuständige SPD-Landtagsabgeordnete, bei Pattensens neuer Bürgermeisterin Ramona Schumann (SPD).

Die beiden Politikerinnen lobten den „kurzen Draht“ zueinander, sie kennen sich seit Jahren und haben sich gegenseitig im Wahlkampf unterstützt – dennoch wolle man sich auch abseits von Telefonaten und Emails regelmäßig offiziell treffen, um Themen mit kommunal- und landespolitischer Schnittmenge zu besprechen. „Zum Wohl der Stadt Pattensen werden wir sehr eng zusammenarbeiten“, sagte Schumann, die sich Sorgen macht, den derzeit ankommenden Flüchtlingen gerecht zu werden. „Wir wollen die Flüchtlinge gut betreuen, etliche von ihnen sind traumatisiert, dazu benötigen wir aber mehr personelle Ressourcen.“ Finanziell stoße die Stadt bei den freiwilligen Leistungen an ihre Grenzen.

Schumann und Lesemann sprachen sich beide für eine dezentrale Unterbringung aus, da sich die Flüchtlinge so besser integrieren ließen. Das Land werde eine vierte Aufnahmestelle für Flüchtlinge einrichten, über eine fünfte denke man nach, kündigte Lesemann. „Außerdem sollen die Kommunen eine höhere Pauschale pro Flüchtling bekommen.“ In Pattensen wird derzeit eine Netzwerkinitiative vorbereitet, um die Hilfs- und Spendenangebote der Pattenser zu bündeln. „Diese Initiative wird unter meiner Schirmherrschaft entstehen“, sagte Schumann.

Gute Nachrichten gibt es bei den Kindertagesstätten: Das Land übernimmt ab Januar die Kosten für die sogenannte Dritte Kraft in den Kitas. In Pattensen handelt es sich hierbei zumeist um Sozialassistenten. Durch die Finanzierung durch das Land könne die Stadt Pattensen bis zu 100.000 Euro im Jahr sparen, sagte Lesemann. „Das Geld können wir an anderer Stelle gut gebrauchen“, so Schumann.

Der Bau der Südlink-Trasse war ein weiteres wichtiges Gesprächsthema, das die beiden Politikerinnen seit Monaten beschäftigt. Schumann bezeichnete die Art und Weise der Trassenplanung als schweren Eingriff in die kommunale Selbstverwaltung. Schumann und Lesemann lobten die örtliche Bürgerinitiative gegen den Südlink. „Wir haben eine sehr engagierte Initiative, die bestens informiert ist.“