Die Aussetzung des misslungenen Konstrukts Niedersächsische Technische Hochschule (NTH) ist folgerichtig: „Systemimmanente Konstruktionsfehler haben die NTH von Beginn an begleitet“, erklärt dazu die hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Silke Lesemann.

Die NTH sei als Dachverband über den Hochschulen in Braunschweig, Clausthal und Hannover quasi eine "Hochschule in der Hochschule“ gewesen. „Als leere Universität, faktisch ohne Studierende und Wissenschaftler hat dieses Konstrukt nie die Akzeptanz gehabt, die nötig gewesen wäre, um diesen Versuch weiterzuführen“, macht Lesemann deutlich.

Der Hochschulverbund habe darüber hinaus mit den Erwartungen nicht Schritt halten können. „Zwischenzeitlich war die Entwicklung der NTH im Übrigen auch von den Präsidenten der beteiligten drei Hochschulen bemängelt worden“, betont SPD-Hochschulexpertin Dr. Silke Lesemann. „Deshalb war das Vorziehen der Evaluation folgerichtig. Hierüber waren die beteiligten Hochschulen bereits im Juni 2013 informiert.“

Die an der NTH beteiligten Hochschulen seien mit einem Selbstbericht, Diskussionen und abschließenden Stellungnahmen in die Evaluation eingebunden gewesen. Lesemann: „Der Bericht der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen gibt gute Hinweise für die künftige Ausgestaltung der niedersächsischen Wissenschaftslandschaft. Die niedersächsischen Hochschulen können nun aus sich heraus statt von oben verordnete Masterpläne für mögliche und dann auch tragfähige Kooperationen in der Zukunft entwickeln.“