Vorlesen, basteln, spielen und gemeinsam die Puppenküche aufräumen: Die Sehnder SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Silke Lesemann hat heute (Dienstag) ein eintägiges Praktikum in der Kindertagesstätte Spatzennest in Sehnde absolviert. Der Grund ihres Besuchs: Lesemann wollte sich über die Arbeitsbedingungen der MitarbeiterInnen informieren und sich mit der Einrichtungsleiterin Mandy Döring über die Rahmenbedingungen austauschen.

Die SPD-geführte Landesregierung hatte jüngst die Finanzierung der Dritten Kraft je Krippengruppe beschlossen; mit dieser personellen Aufstockung in Form von Sozialassistenten soll die Betreuung der Kinder verbessert und die MitarbeiterInnen der Kitas in Niedersachsen entlastet werden.

In Sehnde hatte die Stadt die Dritte Kraft bereits zuvor freiwillig eingeführt und finanziert. „Bei uns arbeiten jedoch keine Sozialassistenten als Dritte Kraft, sondern Frauen mit viel Lebenserfahrung - auf Basis von 15 Wochenstunden“, berichtete Einrichtungsleiterin Mandy Döring, die dafür gekämpft hatte, dass die Stadt die dritte Kraft in dieser Form finanziert. Nun können die Einrichtungen vom Land finanzierte Sozialassistenten einstellen, die eine zweijährige pädagogische Ausbildung absolviert haben, wodurch das Land die Kommunen entlaste, so Lesemann. Aber auch die jetzigen MitarbeiterInnen ohne Ausbildung könnten sich jederzeit weiterqualifizieren, ergänzte Döring.

Die Arbeit der MitarbeiterInnen sei anspruchsvoll, hier werde der Grundstein für den späteren Bildungsweg der Kinder gelegt, so Lesemann. Um die Qualität der Betreuung weiter zu verbessern, brauche es gut ausgebildete Mitarbeiter. „Wir sind schließlich eine Bildungseinrichtung und kein Aufbewahrungshort“, betonte Döring. Allerdings sei es derzeit schwierig, Erzieher und Sozialassistenten einzustellen. „Der Bedarf ist groß, aber der Arbeitsmarkt wie leergefegt“, sagte Lesemann. Aus diesem Grund habe das Land die Zahl der Ausbildungsplätze aufgestockt.

Mit der Finanzierung der Dritten Kraft hat die SPD eines ihrer Wahlkampfversprechen umgesetzt. Die CDU-geführte Vorgängerregierung sei jahrelang untätig gewesen und habe das Kita-Gesetz seit 1994 nicht erneuert. „Seitdem ist jedoch viel passiert, der Qualitätsanspruch ist rapide gewachsen. Heute weiß man durch zahlreiche Studien viel mehr über die frühkindliche Betreuung – vor allem wie wichtig die frühkindliche Bildung ist“, betonte Lesemann.