„Wer im Jahr 2014 davor warnt, Schüler mit Homosexuellen alleine zu lassen, der handelt unverantwortlich. Das beweist auch, dass die individuelle und selbstbestimme Freiheit der Menschen in Niedersachsen zumindest von der CDU-Landtagsfraktion weder akzeptiert noch toleriert wird. Wer solche Ängste schürt, der fällt ins Mittelalter zurück“, erklärt Dr. Silke Lesemann, SPD-Landtagsabgeodnete für Laatzen, Pattensen und Sehnde zu den Äußerungen der CDU-Schulpolitikerin Bertholdes-Sandrock.

Die Union nehme einen sehr moderaten und in der Anhörung von fast allen Seiten begrüßten Antrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen zum Anlass, mit grober Polemik Menschen zu diskreditieren, die sexuell anders orientiert sind als im verstaubten Weltbild der CDU. „Hinter dem Populismus der CDU verbirgt sich der Versuch, Menschen, die gleichgeschlechtlich lieben, sogar in die kriminelle Ecke zu rücken“, sagt Lesemann.

Lesemann betont: „Gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind so normal wie Familien mit Frau und Mann als Eltern und alleinerziehende Frauen oder Männer. Es liegt der Verdacht nahe, dass die CDU angesichts der Wahlerfolge der rechtspopulistischen AfD versucht, weiter nach rechts zu rücken und Ressentiments zu bedienen, von denen man glaubte, sie seien längst überholt."

So mache die CDU deutlich, dass sie in Niedersachsen von niemandem wählbar sei, der ein zeitgemäßes Familien- und Geschlechterbild habe. „Toleranz und Respekt vor modernen Lebensweisen sind offensichtlich nicht die Stärke der rückwärtsgewandten Niedersachsen-CDU“, sagt Lesemann.