„Wo kommt unser Fleisch her?“ Oft kann diese Frage gar nicht mehr beantwortet werden - zu lang und undurchsichtig ist der Weg von der Schlachtung bis auf den Essenteller. Die Folgen davon sind bekannt: Gammelfleisch oder Pferdewurst in der Tiefkühl-Lasagne. Ein Gegenbeispiel ist die Landschlachterei Gramann in Pattensen. „Dieser Betrieb ist ein gutes Beispiel für regionale und gut kontrollierte Fleischproduktion“, so Dr. Silke Lesemann, SPD-Landtagsabgeordnete für Laatzen, Pattensen und Sehnde.

Gemeinsam mit dem agrarpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Wiard Siebels und der SPD-Bürgermeisterkandidatin für Pattensen, Ramona Schumann, besuchte die Abgeordnete die Produktionsstätten. Als ehemals kleiner Familienbetrieb gestartet, hat sich die Landschlachterei Gramann mit dem Zukauf des Ahrberg-Konzerns zu einem mittelständischen Unternehmen mit ca. 300 Mitarbeitern entwickelt. Die regionale Verankerung hat das Unternehmen damit nicht verloren. Das Fleisch werde ausschließlich von heimischen Landwirten bezogen und in Pattensen zerlegt sowie zu Fleisch- und Wurstprodukten verarbeitet, erklärte Ralf Brinkmann, Mitarbeiter des Unternehmens.

Auf den Zukauf von fremdem Gefrierfleisch werde verzichtet, sodass Qualitätsmangel sofort erkennbar seien. „Es ist wichtig, das Bewusstsein für regionale Produkte bei den Menschen zu stärken“, sagt Lesemann. „Dies ist nicht nur ökologischer und häufig qualitativ hochwertiger, sondern fördert zusätzlich den regionalen Handel. Und auch für die Tiere bedeutet die regionale Schlachtung durch kürzere Transportwege weniger Qualen.“

Landespolitisch sei die Stärkung von regionalen Produkten ein nicht zu vernachlässigender Teil der rot-grünen Agrarpolitik. Langfristiges Ziel sei eine nachhaltige und umweltverträgliche Landwirtschaft, erklärte Lesemann.