Auf Einladung der SPD-Abteilung Schulenburg besuchten am Freitag, 14. Dezember, Cornelia Rundt, die designierte Sozialministerin im Team Stephan Weil, und Dr. Silke Lesemann, Landtagskandidatin der SPD, den Pattenser Stadtteil Schulenburg. Ramona Schumann von der SPD Schulenburg und Sprecherin für Familie, Jugend und Soziales in der SPD Ratsfraktion, begrüßte die beiden Landespolitikerinnen und zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger.

Die jüngst im Ortsrat vorgestellten Ergebnisse zur Zukunft Schulenburgs veranlassten die SPD zu dieser Veranstaltung. Das Projekt stellte im Ergebnis fest, dass Schulenburg mit einer sinkenden Bevölkerungsentwicklung zur rechnen hat. Nicht nur der mangelnde Zuzug stelle hier ein Problem dar, sondern auch der Bevölkerungsrückgang durch Abgänge im Alter.

Schumann stellte einführend Schulenburg als infrastrukturell günstig ausgestattet heraus. So seien nicht nur Kinderbetreuungsmöglichkeiten von der Krippe bis zum Hort vorhanden, sondern auch eine Grundschule mit freiem Ganztagsangebot. Ebenso seien eine Haus-, Zahnarzt- und Apothekerversorgung vorhanden sowie ein Einzelhändler, eine Bäckerei und zahlreiche dienstleistende Unternehmen vor Ort ansässig. “Den öffentliche Nahverkehr halte ich allerdings für ausbaufähig”, so Schumann. Dennoch werde die Bevölkerung, so stellen es die Projektergebnisse heraus, zurückgehen.

Rundt erläuterte aus ihrer Erfahrung als Geschäftsführerin der paritätischen Wohlfahrtsverbände die besonderen Herausforderungen eben dieser Wohlfahrtsverbände bei der Versorgung im ländlichen Bereich. “Die Pflege und Teile sozialer Versorgung ist mittlerweile marktwirtschaftlich organisiert”, sagte sie, das sei in großen Städten mit kurzen Wegen für Unternehmen durchaus wirtschaftlich interessant. Im ländlichen Raum mit weiten Wegen und in kleinen Strukturen, aber nicht mehr. “Diese Versorgung übernehmen Wohlfahrtsverbände vielerorts und die stoßen durch den demographischen Wandel bald an ihre Grenzen”.

Lesemann, die auch durch ihre Vorstandsarbeit bei der AWO in der Region Hannover viel Erfahrung im Bereich des demografischen Wandels einbringen konnte, fügte hinzu, dass in Schulenburg ein wichtiger Schritt mit der Begutachtung gemacht wurde. “Als Ortsbürgermeisterin eines vergleichbar großen Dorfes bin ich unmittelbar betroffen”, stellte sie fest. Im Vergleich sei Schulenburg gut aufgestellt, “der Zeitpunkt ist genau richtig, um den Ort jetzt zukunftsfähig zu machen.”

Im Anschluss entstand mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine lebhafte Diskussion über die Zukunft des Stadtteils Schulenburg und die Möglichkeiten und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger. Einigkeit herrschte darüber, dass es Initiativen bedarf, die es Bürgerinnen und Bürgern im Alter ermöglichen, in der vertrauten dörflichen und sozialen Struktur zu bleiben. Dann bestehe auch die Möglichkeit an weiterer Daseinsvorsorge, wie beispielsweise einer Facharztversorgung, zu arbeiten.
Die drei Politikerinnen stellten heraus, dass durch das Schaffen entsprechender Rahmenbedingungen auf Landesebene die kommunale Politik einiges erreichen kann. Dies sei Aufgabe und Herausforderung in der Zukunft.

Für Schulenburg ist es jetzt wichtig, “wie das Gutachten vorschlägt, eine gut durchdachte Initiative aus Beteiligten in Politik, Verwaltung und Bevölkerung an das Thema zu setzen”, resümierte Schumann. “So kann es jedenfalls nicht bleiben.”