Ein Besuch, der sich gelohnt hat. Der SPD-Spitzenkandidat für Landtagswahl in Niedersachsen Stephan Weil, die Landtagsabgeordnete Silke Lesemann und Laatzens Bürgermeister Thomas Prinz waren am Dienstag zu Gast in den Hannoverschen Werkstätten.

In dem auf dem ehemaligen Gelände der Zuckerfabrik entstandenen Gebäude für Menschen mit Handycap. „Das war ein wirklich schöner Besuch“, sagte Stephan Weil nach dem etwa einstündigen Rundgang durch das Gebäude, denn die Werkstattbewohner und die Geschäftsführerin Vera Neugebauer hatten einige Anregungen und Inspirationen für die Politiker parat.


Bei der Besichtigung ging es durch die Großküche, die unter anderem Essen für regionale Kindertagesstätten zubereitet, das Bistro, die Bäckerei, Fleischerei, die KFZ-Werkstatt sowie die boomenden Fahrradwerkstatt. „Ich bin fasziniert davon, welche unterschiedlichen Gewerbe und Dienstleistungen die Hannoverschen Werkstätten anbieten“, sagte Lesemann. Und auch Weil kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. „Es gibt hier nichts, was sie nicht haben. Nur eine Brauerei fehlt noch“, scherzte Weil, nachdem er bereits vorher in der Bäckerei und Fleischerei ein paar Kostproben zu sich nehmen durfte.


Beeindruckt zeigten sich beide besonders vom „Büro für leichte Sprache“, wo Menschen mit Handicap komplizierte Texte wie beispielsweise Gesetze in einfachere Sprache übersetzen, damit sie alle Menschen verstehen können. Dabei machten sie den SPD-Politikern anhand eines Gesetzestextes deutlich, dass leichte Sprache nicht immer leicht zu übersetzen ist. „Ich bin sehr beeindruckt von dieser Arbeit. Die Übersetzung in leichte Sprache ist auch für Menschen ohne Handycap sinnvoll, da Gesetzestexte oft schwer zu verstehen sind“, sagte Weil.
Nach dem Rundgang hatten die Werkstatt-Beschäftigten Zeit für Fragen. Silke Lesemann betonte, dass es in Niedersachsen mehr Arbeitsplätze geschaffen werden müssen, um dem Anspruch der UN-Behindertenrechtskonvention zu entsprechen: „Menschen mit Handycap brauchen einen angepassten Arbeitsplatz und sollten für ihre Arbeit auch einen guten Lohn bekommen.“