Am 25.Januar besuchte Silke Lesemann mit den SPD Mitglieder des Ausschusses für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit im Niedersächsischen Landtag das Klinikum Wahrendorff. Sie überzeugten sich bei einer Führung durch die verschiedenen Bereiche des Fachkrankenhauses für seelische Gesundheit von den innovativen Versorgungsangeboten für psychisch Kranke.

Psychische Krankheiten nehmen seit Jahren stetig zu und stellen Medizin und Gesellschaft vor neue Herausforderungen in der Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Betreuung. Das Klinikum Wahrendorff hat sich durch neue Spezialangebote auf diese Entwicklung eingestellt.

Ein besonders stark wachsender Bereich ist die Alterspsychiatrie. Die zunehmenden seelischen Erkrankungen älterer Menschen - Demenz und Depression – erfordern neue therapeutische Antworten. Um sich von dieser Problematik ein Bild zu machen, besuchten die Landtagsabgeordneten die gerontopsychiatrische Aufnahmestation. Diese ist stark nachgefragt, so dass kaum alle Patientinnen und Patienten Platz finden. Erweiterungen und bauliche Anpassungen werden kurzfristig erforderlich.
Uwe Schwarz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD-Landtagsfraktion: „Im Bereich der stationären geriatrischen Versorgung und insbesondere der gerontopsychiatrischen Versorgung haben wir in Niedersachsen einen erheblichen Nachholbedarf. Hier könnte die niedersächsische Landesregierung vom Klinikum Wahrendorff viel lernen“.

Ein anderes Spezialangebot für seelisch erkrankte Migrantinnen und Migranten ist das transkulturelle Zentrum des Klinikums, ein überregional beachtetes Projekt. Dort können die Patienten bilingual, mit Schwerpunkt auf der türkischen Sprache, durch Therapeuten, zum Teil mit eigenem Migrationshintergrund, behandelt werden. Das Konzept ermöglicht einen ganzheitlichen und den kulturellen Hintergrund einschließenden therapeutischen Ansatz und leistet einen wertvollen Beitrag zur Integration dieser Bevölkerungsgruppe in unserer Gesellschaft.
Lesemann: „Das transkulturelle Zentrum ist eine Brücke zwischen den Kulturen. Die Behandlung von psychiatrisch erkrankten Migranten kann durch ein multikulturelles Therapeutenteam in besonderer Weise kultursensibel geschehen. Ich begrüße dieses wegweisende Projekt sehr.“

Besonders innovativ ist das Angebot der Tagsklinik für Männer, die von der Delegation ebenfalls besucht wurde. Die Tagesklinik wurde im Mai 2011 eröffnet und wird hervorragend angenommen. Dr. Rainer Brase, Geschäftsführer des Klinikums Wahrendorff: „Auf Männern lastet ein erheblicher Druck in unserer Gesellschaft. Viele seelische Störungen haben unmittelbar mit der Geschlechterrolle und dem geschlechterspezifischen gesellschaftlichen Kontext zu tun. Dies hat uns auf die Idee gebracht, ein Angebot nur für Männer zu konzipieren.“. Erweiterungen sind in Vorbereitung.

Nach der Akutbehandlung in Klinik oder Tagesklinik bietet das Klinikum in einem großen Heimbereich über 900 Bewohnern eine fördernde und lebenswerte Heimat, für manche Menschen nur vorübergehend, für andere auf Dauer. Zahlreiche therapeutische Angebote, wie beispielsweise die Arbeitstherapie in Kooperation mit dem Unternehmen Miele, die Kunsttherapie, die Gärtnerei, eine Fahrradwerkstatt und viele weitere schaffen für die Bewohnerinnen und Bewohner einen möglichst normalen und lebenswerten Alltag.

Das Klinikum Wahrendorff ist mit 250 vollstationären und 150 tagesklinischen Plätzen sowie einem Heimbereich für mehr als 900 Bewohner einer der regional wie überregional tätigen Spezialisten für seelische Gesundheit.

Mitglieder des SPD-Arbeitskreises Soziales und Mitarbeiter im Klinikum Wahrendorff
Mitglieder des SPD-Arbeitskreises Soziales und Mitarebiter im Klinikum Wahrendorff