„Der aktuelle Integrationsbericht der Bundesregierung schreibt der Landesregierung nochmal deutlich ins Stammbuch: Kinder mit Zuwanderungshintergrund sind in Niedersachsen massiv benachteiligt. Sie haben weitaus schlechtere Startchancen als Kinder mit deutscher Herkunft.

Schulabbrecher, Ausbildungsquote, Arbeitslosigkeit – überall weisen Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund deutlich schlechtere Werte auf als Deutsche ohne Migrationshintergrund“, stellt Dr. Silke Lesemann, Sprecherin AG Integration der SPD-Landtagsfraktion fest.

Niedersachsen liegt bei der Betreuung von Migrantenkindern mit lediglich 76% weit unter dem Bundesschnitt von 84 %. Trauriger Spitzenreiter ist Niedersachsen bei der Schulabrecherquote. 20 Prozent der Ausländerkinder verlassen die Schule ohne Hauptschulabschluss, bundesweit sind es 15 Prozent. Während in Deutschland 10,7 Prozent der Ausländer das Abitur machen, liegt Niedersachsen mit nur 6,9 Prozent auf dem bundesweit zweitletzten Platz. Dies ist eine traurige Bilanz angesichts der markigen Lippenbekenntnisse der Integrationsministerin und des Ministerpräsidenten zur Integration.

„Als Vorbilder und „Brückenbauer“ brauchen wir in den Kindertagesstätten und Klassenzimmern dringend mehr pädagogisches Personal mit Migrationshintergrund“, fordert Lesemann. „Eine integrative und gebührenfreie Bildung von der Kindertagesstätte über die Schule bis zur Hochschule, die längeres gemeinsames Lernen mit einer individuellen Förderung der Kinder und Jugendlichen verbindet, fehlt in Niedersachsen. Eine konsequente frühkindliche Sprachförderung ist dabei von besonderer Bedeutung. Nur so lässt sich Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von sozialer oder kultureller Herkunft von Anfang an sicherstellen“, so Lesemann. „Gebühren und frühe schulische Selektion von Kindern und Jugendlichen sind der falsche Weg.“