Dr. Silke Lesemann, Landtagsabgeordnete für Laatzen, Pattensen und Sehnde, wurde als Sachpreisrichterin für den Wettbewerb zum Umbau des Niedersächsischen Landtags benannt. „Ich freue mich sehr, dass ich als Vertreterin der SPD-Landtagsfraktion mit der Berufung in das Preisrichterkolloquium an diesem historischen Projekt mitwirken darf“, sagt Lesemann.

Nach seiner fast völligen Zerstörung 1943 wurde das Leineschloss 1954 nach den Plänen des hannoverschen Architekten Professor Dieter Oesterlen zu einem Parlamentsgebäude umgebaut. Dieser konnte den damaligen Wettbewerb mit seinem Vorschlag für sich entscheiden, ein kubisches Plenarsaalgebäude neu zu errichten und mit dem Leinschloss durch den Wiederaufbau der alten Schlossfassaden einschließlich des klassizistischen Eingangsportals von Laves zu verbinden.

Mit dem aktuellen Wettbewerb soll der Plenarbereich des Niedersächsischen Landtag überplant und umgebaut werden. Dieser entspricht nicht mehr den Anforderungen eines modernen und transparenten Landtages. Weiterhin hat der Plenarsaaltrakt in Teilbereichen starke bautechnische und energetische Mängel. Auch ein barrierefreier Zugang ist nicht möglich. Aus diesem Grund beabsichtigt der Niedersächsische Landtag eine Um- bzw. Neugestaltung des Plenarbereichs einschließlich des Eingangsbereichs, der Sitzungs- und Bürobereiche sowie der Bereiche für Besucher und Medienvertreter. Zu diesem Zweck hat das Land Niedersachsen einen Architektenwettbewerb zur Um- oder Neugestaltung des Plenarsaaltraktes ausgelobt. Als Budget stehen maximal 45 Millionen Euro zur Verfügung.

Es ist Teil der Wettbewerbsaufgabe, auf den Zielkonflikt zwischen der Beseitigung funktionaler Mängel und der Umsetzung des Raum- und Funktionsprogramms einerseits und dem Erhalt des Baudenkmals bzw. wesentlicher Teile des Baudenkmals andererseits mit einem Entwurf zu reagieren, der den genannten Ansprüchen, ohne wesentliche Einschränkung der beabsichtigten Nutzungen und deren räumlicher Umsetzung, Rechnung trägt. „Ich bin sehr gespannt, welche kreativen Vorschläge von den Wettbewerbsteilnehmern eingereicht werden“, sagt Dr. Silke Lesemann.