Podiumsdiskussion in der St. Petri Kirchengemeinde - Klarer Punktsieg für Lesemann

Am Donnerstag, 10. Januar 2008 haben sich die Kandidatinnen und Kandidaten zur am 27. Januar 2008 stattfindenden Landtagwahl zu einer Podiumsdiskussion im Gemeindesaal der St. Petri Kirchengemeinde in Rethen versammelt.

Wenn auch keine festen Themen vorgegeben wurden, so lag doch ein Großteil des Publikumsinteresses auf dem Thema Bildung. Hier wurden die Unterschiede zwischen den Zukunftsentwürfen der Parteien am deutlichsten.

Während die Vertreter der jetzigen Landesregierung sich vehement für eine frühe Selektierung der Kinder nach Klasse 4, also im Alter von 9 – 10 Jahren aussprachen, hielt Lesemann dagegen: „Wir können so früh noch nicht absehen, wie sich ein Mensch entwickeln wird“. Damit ist sie einer Meinung mit den allermeisten Studien zu diesem Thema, die klar aussagen, dass mehr Kinder und Jugendliche erfolgreich sind und ihre Bildungschancen steigen, wenn sie bis Klasse 9 gemeinsam unterrichtet werden. „Wir haben eine Vielzahl von Studien und wir sollten als Politiker nicht so vermessen sein, einfach zu glauben, wir wüssten es besser. Wir wollen die Ergebnisse der Studien umsetzen, damit unsere Kinder optimale Bildungs- und damit auch Lebenschancen haben“, sagte Lesemann. „An dieser Stelle kann ich das Handeln der Landesregierung überhaupt nicht nachvollziehen“. Silke Lesemann machte auch deutlich, dass die neue SPD-geführte Landesregierung rasch die Lehrerversorgung in den Griff bekommen wird. „Außerdem werden wir sofort nach der Wahl einen Sozialfond auflegen, aus dem Fahrtkosten, Hausaufgabenhilfe und vor allem Mittagessen für Kinder auch finanzschwachen Familien geleistet werden können“.

Auch beim Thema Umwelt- und Energiepolitik sind die Unterschiede selten so deutlich zu Tage getreten, wie in dieser Veranstaltung. Während die beiden Kandidaten der CDU/FDP an der Atomkraft festhalten, ist für SPD und Grüne ein Ausstieg dringend notwendig. „Wir können gern über die Laufzeiten der Atomkraftwerke reden“, sagte Lesemann, „aber nur über eine Verkürzung. Und wir fabulieren im Gegensatz zu CDU/FDP nicht über AKW-Neubau, sondern wollen regenerative Energien intensiver fördern und ausbauen. Hier liegt die Zukunft und hier entstehen auch neue Arbeitsplätze in nie gekanntem Ausmaß“.