Welche Möglichkeiten gibt es, die Ortsdurchfahrt der B 65 in Rethmar zu sanieren und die Anlieger zu entlasten? Dieser Frage wollte die SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Silke Lesemann nachgehen und hatte dazu den Leiter der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr im Geschäftsbereich Hannover, Friedhelm Fischer, zu einem Ortstermin eingeladen, bei dem auch interessierte Bürger willkommen waren.

Rund 20 Interessierte waren der Einladung gefolgt. Lesemann begrüßte sie und fasste den Sachstand zusammen: Viele Anlieger der Ortsdurchfahrt sind genervt durch das hohe Verkehrsaufkommen - besonders schlimm sei es, wenn die Autobahn gesperrt ist und die Straße als Umleitung genutzt wird. Saniert wurde die Straße seit Jahrzehnten nicht, durch den schlechten Zustand haben sich die Fahrbahngeräusche noch erhöht. Lesemann erinnerte daran, dass eine mögliche Ortsumgehung von der Mehrheit im Sehnder Rat zunächst abgelehnt wurde, der Zeitrahmen zum Bau einer solchen Umgehung ohnehin eher bei 25 als bei zehn Jahren liegen würde. „Es besteht dringender Handlungsbedarf“, betonte die Abgeordnete.

Edgar Bäkermann, Ratsmitglied der SPD, erklärte, man warte mittlerweile seit rund 30 Jahren auf die Sanierung der Straße, die inzwischen wie ein Flickenteppich aussähe. Sie wurde bereits auf beiden Seiten der Ortschaft saniert, nur nicht in Rethmar selbst. Inzwischen hat sich die Fahrbahn teilweise abgesenkt, was den Geräuschpegel erhöhe und zu Vibrationen führe. Genau die werden von den direkten Anliegern der B 65 besonders beklagt, da dadurch Gebäudeschäden entstanden sein sollen. Bäkermann wies darauf hin, dass die Stadtverwaltung bereits die Aufstellung von Tempo 30-Schildern geplant habe, überwacht von Radaranlagen. Die müsse allerdings der Straßenbauträger aufstellen.

Fischer hörte sich das Anliegen der Anwesenden an und versprach, man werde die Straße so nicht an die Stadt Sehnde übergeben, sollte eine Umgehung gebaut werden. Anschließend erörterte er die Sanierungsplanung: Derzeit werden in seinem Amt die Pläne erarbeitet, Rethmar solle dabei 2017 an der Reihe sein. „Aber das geht nur, wenn kein großer Versorger mit eigenen Plänen ankommt oder die Stadt Sehnde Veränderungswünsche an der Trasse hat. Dann muss ein Planungsverfahren in Gang gesetzt werden, dass die Sanierung wieder verzögert – um mindestens ein bis zwei Jahre“, sagte Fischer. „Die Stadtverwaltung zumindest, so haben wir uns abgestimmt, plant nichts dergleichen.“ Nur so handele es sich um eine Erhaltungsmaßnahme, für die kein Planungsverfahren erforderlich sei.

Rethmar Ortsdurchfahrt 21 06 2016
Schauten sich die Situation vor Ort an (von links): Friedhelm Fischer, Leiter der Straßenbaubehörde, Silke Lesemann und Ratsmitglied Edgar Bäkermann.